Für Lilly, Stine, Jacqueline und Luisa trifft das ganz schön häufig zu. Jacqueline und Stine kommen aus Trittau und Curslack und fahren drei bis vier mal in der Woche in den Stadtteil um beim VC Allermöhe und dem dezentralen Training der Hamburger Auswahl an den Ball zu gehen. Lilly (TSG Bergedorf) und Luisa (TSV Glinde) aus Nettelburg und Reinbek zieht es jeden Freitag zum Auswahltraining nach Neuallermöhe, wie insgesamt 25 bis 30 Mädchen aus dem Osten Hamburgs und Umgebung. Zudem besuchen die Vier einmal im Monat ein Jugendfördertraining des VC Allermöhes. Es sind vor allem die leistungsstarken und sympathischen jungen Volleyballerinnen aus Neuallermöhe und die guten Rahmenbedingungen vor Ort, die die vier Jugendlichen, die keinen Migrationshintergrund haben und aus gutbürgerlichen Gegenden kommen, dazu veranlassen diese Wege auf sich zu nehmen.
Ohne die „zugereisten“ Gäste, wären die 60 bis 70 jungen Volleyballerinnen aus den Schul- und Vereinsangeboten, die eine kulturelle Prägung aus mehr als 10 Nationen mitbringen, ziemlich unter sich. Die Gruppe der „Deutschen“ wäre so gut wie nicht vertreten. Das die Mädels bei uns so klasse zusammen finden und sich auch außerhalb des Sportes viel zu erzählen haben freut uns sehr.
Mit den Ergebnissen unserer Integrationsarbeit aus den Jahren 2016/2017 sind wir beim BFSV Atlantik 97/VC Allermöhe recht zufrieden. Vor uns liegt jedoch weiterhin viel Arbeit! Aus unserer Sicht ist eine intensive Integrationsarbeit hier im Stadtteil eine wesentliche Voraussetzung für unser weiteres Schaffen. Ein Hauptanliegen von uns ist es Kinder und Jugendliche von osteuropäisch geprägten und muslimischen Familien zusammen zu bringen. Zwei Gruppen, die sich hier vor Ort ansonsten recht gern aus dem Weg gehen. Zudem versuchen wir mit unserer „Umgekehrten Integrationsarbeit“ junge Sportler ohne Migrationshintergrund in unsere Gruppen einzubinden. Dieser neue und zielgerichtete Ansatz klappt ausgesprochen gut. Ohne unseren Kraftakt in diesem Bereich, hätten die meisten unserer Kids nicht einen einzigen tragfähigen Kontakt zu Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund. Ein Zustand, den wir nicht hinnehmen wollen und befremdlich finden! Wir erachten alltägliche und private Kontakte in die ganz normale, durchschnittliche deutsche Gesellschaft als unverzichtbar, damit deren Werte auch bei unseren jungen Sportlern ankommen. Dafür werden wir unsere Bemühungen künftig noch weiter ausbauen und hoffen auf eine breite Unterstützung dabei!